Evonik startet robust ins Jahr
Evonik ist trotz der konjunkturellen Abschwächung infolge der Corona-Pandemie solide ins neue Jahr gestartet. Insbesondere die beiden Wachstumssegmente Resource Efficiency und Nutrition & Care haben ihren Kurs in einem herausfordernden Umfeld gehalten.
- Q1: Umsatz geht trotz Corona-Krise um nur 1 Prozent zurück, bereinigtes EBITDA um 5 Prozent
- Ausblick für 2020 angepasst: bereinigtes EBITDA zwischen 1,7 Milliarden und 2,1 Milliarden €
- Frühzeitige Vorbereitung auf Pandemie zahlt sich aus
Essen. Evonik ist trotz der konjunkturellen Abschwächung infolge der Corona-Pandemie solide ins neue Jahr gestartet. Insbesondere die beiden Wachstumssegmente Resource Efficiency und Nutrition & Care haben ihren Kurs in einem herausfordernden Umfeld gehalten. Der Konzernumsatz verringerte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht um 1 Prozent auf 3,24 Milliarden €. Das bereinigte EBITDA ging um 5 Prozent auf 513 Millionen € zurück.
„Wir haben frühzeitig und konsequent Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit unserer Beschäftigten bestmöglich zu schützen und den Betrieb zugleich aufrecht zu erhalten“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes. „Evonik steht auch in schwierigen Zeiten für Stabilität. Wir setzen alles daran, unsere Kunden zuverlässig zu beliefern.“
In der Logistik und in der Produktion sieht sich Evonik aktuell mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Dabei zahlt sich das weltweite Netzwerk nun besonders aus: Die Lieferketten sind intakt, und bei den Anlagen verzeichnet Evonik weltweit – mit Ausnahme von wenigen staatlich verordneten Stillständen an kleineren Standorten – kaum Einschränkungen.
An allen Standorten gelten sehr hohe Hygienestandards. Zugleich wurden in der Verwaltung binnen kürzester Zeit, wo möglich, Heimarbeitsplätze geschaffen und die bestehenden flexiblen Arbeitszeitmodelle genutzt. Ein interner Steuerungskreis überwacht die dynamische Lage engmaschig und versetzt den Konzern in die Lage, auch kurzfristig auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Gleichzeitig verfügt Evonik über ausreichende Liquidität sowie über fest zugesagte nicht genutzte Kreditlinien.
"Unsere Anstrengungen der vergangenen drei Jahre, Kosten abzubauen und die Effizienz im Konzern zu steigern, zahlen sich nun ganz besonders aus,“ sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Wir haben eine starke Bilanz und ein ordentliches Liquiditätspolster."
Niedrigere Mengen und Verkaufspreise bedingten den Rückgang des bereinigten EBITDA im ersten Quartal. Im Segment Performance Materials kamen eine schwache Nachfrage und Vorratsabwertungen infolge des erheblich geringeren Ölpreises hinzu. Entsprechend ging die bereinigte EBITDA-Marge von 16,4 Prozent auf 15,8 Prozent zurück.
Das bereinigte Konzernergebnis ging um 27 Prozent auf 181 Millionen € zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verringerte sich von 0,53 € auf 0,39 €. Der Free Cashflow war mit 113 Millionen € im ersten Quartal deutlich positiv und sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 46 Millionen €. Dies resultierte im Wesentlichen aus höheren Steuerzahlungen.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Umsatz und Ergebnis von Evonik blieben im ersten Quartal moderat. Wie schwer die Pandemie die globale Konjunktur in diesem Jahr belasten wird, zeichnet sich mittlerweile deutlicher ab. Dies war zu Jahresbeginn noch nicht erkennbar gewesen.
Vor diesem Hintergrund passt Evonik den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 an. Der Konzern erwartet nun einen Umsatz zwischen 11,5 Milliarden und 13,0 Milliarden € sowie ein bereinigtes EBITDA zwischen 1,7 Milliarden und 2,1 Milliarden €. Zuvor ist Evonik von einem stabilen Umsatz von rund 13,1 Milliarden € sowie einem bereinigten EBITDA zwischen 2,0 Milliarden und 2,3 Milliarden € ausgegangen.
Der Vorstand hält an der Dividende in Höhe von 1,15 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 fest. Diese wird zum einen in Form eines Abschlags auf den Bilanzgewinn in Höhe von 0,57 € je Aktie am 2. Juni 2020 und zum anderen unter der Voraussetzung einer entsprechenden Beschlussfassung in der geplanten Hauptversammlung am 31. August 2020 in Höhe von 0,58 € am 3. September 2020 gezahlt.
Entwicklung in den Segmenten
Resource Efficiency: Der Umsatz erreichte im ersten Quartal 2020 mit 1,44 Milliarden € die Vorjahreshöhe. Das Segment profitierte von der erstmaligen Einbeziehung von PeroxyChem, dem Anfang Februar erworbenen, US-amerikanischen Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure. Die Aktivsauerstoffprodukte entwickelten sich insgesamt gut. Das galt sowohl für die klassischen Anwendungen als auch für die Spezialitäten, wie beispielsweise für Desinfektionsmittel. Die Vernetzer (Crosslinkers) verzeichneten ebenfalls eine positive Entwicklung. Die konjunkturelle Abschwächung in Asien sowie die nachlassende Nachfrage aus dem Automobil- und dem Coatingsektor in Folge der Corona-Pandemie, beeinflusste die Entwicklung einzelner Geschäfte. Hierzu gehörten insbesondere Beschichtungsadditive (Coating Additives), Kieselsäuren für die Reifenindustrie sowie Hochleistungskunststoffe, die leicht rückläufige Umsätze erzielten. Das bereinigte EBITDA von Resource Efficiency stieg um 4 Prozent auf 344 Millionen €.
Nutrition & Care: Der Umsatz verringerte sich im ersten Quartal leicht um 1 Prozent auf 1,13 Milliarden €. Die essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung verzeichneten eine deutlich höhere Mengennachfrage und konnten ihren Umsatz bei nahezu stabilen Verkaufspreisen steigern. Auch das Health-Care-Geschäft entwickelte sich bei Pharma und Food Ingredients gut und erzielte einen höheren Umsatz. Einen deutlich geringeren Umsatz verzeichnet dagegen das Baby-Care-Geschäft, das von einer verschärften Konkurrenzsituation bei Superabsorbern belastet ist. Das bereinigte EBITDA ging um 3 Prozent auf 174 Millionen € zurück.
Performance Materials: Im Segment Performance Materials verringerte sich der Umsatz im ersten Quartal um 9 Prozent auf 472 Millionen €. Der Umsatz der Performance Intermediates ging infolge der schwachen Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Kraftstoffindustrie zurück. Zudem belastete der massive Rückgang des Ölpreises das Geschäft. Bei den Functional Solutions verzeichneten die Alkoholate eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das bereinigte EBITDA des Segments sank auch aufgrund von Vorratsabwertungen infolge des erheblich geringeren Ölpreises um 57 Prozent auf 23 Millionen €.
Informationen zum Konzern
Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Mehr als 32.000 Mitarbeitern verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.
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