Stoffaustritt am Standort Wesseling
Am Freitag, 18. Juni 2021 kam es am Standort Wesseling gegen 14:30 Uhr bei Spülarbeiten eines Tanks zu einer Freisetzung einer geringen Menge Chlor.
Dabei wurden zwei Mitarbeiter leicht verletzt und vorsorglich in ärztliche Behandlung gegeben.
Aktuelle Emissionsmessungen im Umfeld ergaben, dass keine Gefahr für die umliegende Bevölkerung besteht. Aufgrund der Nähe zur Austrittstelle wurde für einen kurzen Zeitraum vorsorglich der Bahnverkehr der Linie 16 und der HGK eingestellt.
Die Werkfeuerwehr befindet sich zurzeit vor Ort und sichert die Unfallstelle. Die Behörden sind informiert.
Informationen zum Produkt Chlor
Chlor ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der chemischen Industrie. Es wird für die Herstellung einer Vielzahl von chemischen Grundstoffen und Zwischenprodukten eingesetzt. Eine der bekanntesten Anwendungen ist die Desinfizierung von Trink- und Schwimmbadwasser.
Am Standort Wesseling ist es eines der Ausgangsstoffe für die Herstellung von Cyanurchlorid. Cyanurchlorid ist ein wichtiges Zwischenprodukt zur Herstellung von Direktfarbstoffen, Reaktivfarbstoffen für Baumwolle sowie optischen Aufhellern. Außerdem wird es als Vernetzer im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie eingesetzt, um ihre Produkte optimal für ihren Einsatzzweck vorbereiten zu können.
Chlor wird überwiegend durch die sogenannte „Chloralkali-Elektrolyse“ hergestellt. Dabei wird mit Hilfe elektrischen Stromes Kochsalz in seine Bestandteile getrennt und dabei das Chlor, Natronlauge und Wasserstoff gewonnen. Am Standort Wesseling wird Chlor allerdings nicht hergestellt, sondern lediglich weiterverarbeitet.
Chlor ist ein grüngelber, gasförmiger chemischer Grundstoff, mit charakteristischem Geruch („Schwimmbadgeruch“). Es ist giftig und wirkt schon in geringen Mengen reizend auf Augen und Atemwege.
Evonik-Standort Wesseling
Evonik ist mit rund 33.000 Mitarbeitern eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie und in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Am Evonik-Standort in Wesseling arbeiten rund 1.400 Mitarbeiter auf einer Fläche von 33 Hektar. Die Produkte gehen in die Herstellung von Pflegeartikeln, Reifen und Gummiartikeln, Papier, Farben und Lacken sowie in die Futtermittelindustrie und Arzneimittelsynthese