Erste Absolventen des Umschulungsangebots "Produktionsfachkraft Chemie"

Beruflich nochmal neu durchgestartet sind die 19 Teilnehmer der berufsbegleitenden Umschulung zur Produktionsfachkraft Chemie, kurz PFC. Die Umschulung wurde 2019 von Evonik in Rheinfelden ins Leben gerufen und endete vor wenigen Tagen mit den Abschlussprüfungen bei der IHK. Und das mit Erfolg: trotz teils enormer Mehrfachbelastung der Umschüler haben alle 19 Männer im Alter von 24 bis 52 Jahren die Abschlussprüfungen mit teils sehr gutem Ergebnis bestanden.

„Unsere Umschüler haben Beachtliches geleistet, gerade auch unter Corona-Bedingungen - und auch ihren Familien einiges abverlangt. Das verdient unseren Respekt und auch unseren Dank. Wir sind sehr stolz und freuen uns mit den Teilnehmern und ihren Familien über das hervorragende Ergebnis der Prüfungen. Meinen herzlichen Glückwunsch“, sagt Dr. Theo Fecher, Ausbildungsleiter der Evonik.

Die Umschulung PFC von Evonik Rheinfelden richtete sich an Mitarbeiter, die keinen oder einen fachfremden Berufsabschluss hatten. Da die Umschüler bereits praktisch arbeiteten, standen je nach Vorbildung ein bis zwei Wochen in der Mechanischen Lehrwerkstatt und insgesamt vier Wochen Einsatz im Lehrlabor auf dem praktischen Lehrplan. Die Vermittlung der Theorie übernahm die Gewerbeschule Rheinfelden. „Die Kooperation mit der Gewerbeschule Rheinfelden war hervorragend. Es wurde für unsere Umschüler sogar eine extra Klasse eingerichtet“, erzählt Thomas Pietrek, Teamleiter Aus- und Weiterbildung bei Evonik in Rheinfelden. Mit Corona musste auch die Evonik-Klasse ins Homeschooling: Dies war eine weitere erschwerende Komponente zu den sonstigen Herausforderungen einer berufsbegleitenden Umschulung, wie Jürgen Hass, Ausbilder Chemikanten und Betreuer der Umschüler in Theorie und Praxis, berichtet. „Unsere Umschüler haben neben ihrer (Schicht-)Arbeit in ihrem Produktionsbereich und den privaten Verpflichtungen – die meisten haben Familie und Kinder – nochmal die Schulbank drücken, abends für Klausuren lernen oder im Lehrlabor Praktikum machen müssen. Das war teilweise absolut stressig“, so Hass. Dabei kam das Unternehmen den Teilnehmern der Umschulung aber entgegen. „Eine Umschulungsmaßnahme wie diese ist mit zeitlichem und personellem Aufwand verbunden und wo wir konnten, haben wir die Umschüler unterstützt“, berichtet Kathrin Scheurer, HR-Managerin. So hat zum Beispiel jeder Teilnehmer für die Dauer der Umschulung ein iPad erhalten, um vollumfänglich auf die unternehmenseigene Mediathek zugreifen zu können. Die Teilnehmer mussten 25% ihrer Freizeit für die Umschulung verwenden, für den Rest wurden die Mitarbeiter vom Unternehmen freigestellt. Trotz der enormen Herausforderungen hat sich die Umschulung zur Produktionsfachkraft Chemie für alle Beteiligten als Gewinn erwiesen.