Mit Abstand die besten Azubis
Seit Mitte März haben die Evonik-Azubis Corona-bedingt ihre Ausbildung zuhause absolvieren müssen.
Während das digitale Lernen für die kaufmännischen Berufe etwas einfacher zu organisieren war, stellte es die jungen Chemielaboranten, Chemikanten, Techniker und natürlich auch ihre Ausbilder vor ungewohnte Herausforderungen. Nun sind die ersten Auszubildenden in den IPW zurückgekehrt und berichten von ihren Erfahrungen.
Seit einigen Tagen sieht man wieder mehr junge Kolleginnen und Kollegen am Standort. Zuerst sind die Azubis zurückgekehrt, die kurz vor der Abschlussprüfung stehen, denn sie müssen nun innerhalb kürzester Zeit Lernstoff aufholen. „Als wir Mitte März plötzlich nachhause geschickt wurden, haben wir uns schon Sorgen gemacht – so kurz vor der Prüfung“, berichten die angehenden Chemielaboranten David Kuska und Hannah Krüger. Auch Hendrik Dollar, der eine Ausbildung zum Chemikanten absolviert, konnte sich zunächst nicht vorstellen, wie er seinen stark praxisorientierten Beruf zuhause erlernen soll. Doch jetzt, knapp zwei Monate später, wissen sie, dass das möglich ist – wenn auch mit Einschränkungen. Als enormer Vorteil hat sich dabei erwiesen, dass alle Auszubildenden seit einigen Jahren mit Tablets ausgestattet werden. Dadurch war die Infrastruktur für das Homeschooling geschaffen.
Zur digitalen Vermittlung der Lerninhalte griffen die Ausbilder bevorzugt auf Office-Programme wie OneNote, Teams, SharePoint und Stream zurück. So bietet beispielsweise OneNote Kursnotizbücher, in denen jeder Auszubildende über seinen eigenen Bereich zur Bearbeitung von Aufgaben verfügt. Der Ausbilder kann auf dieser Plattform sehr gut Korrekturen und Bewertungen vornehmen. Teams und Share Point eignen sich wiederum sehr gut zur Ablage von Unterlagen, und über Stream können Lernvideos hochgeladen und angeschaut werden. Per IT-Forms nehmen die Azubis regelmäßig an Leistungskontrollen in Form von Onlinetests teil. Weitere Medien, die die Ausbildung zuhause möglich machen, sind die Evonik-Ausbildungsmediathek, die E-Learning-Plattform Vocanto und das Ausbildungstechnikum, das sich als dreidimensionale Abbildung in einer Lernsoftware wiederfindet. Zusätzlich versorgen die Berufsschulen die Auszubildenden mit Lerninhalten für die verpassten Unterrichtsblöcke.
„Wie die meisten Mitarbeiter haben auch wir in der Ausbildung in den vergangenen Wochen vor allem das Programm Teams für unsere Arbeit genutzt“, berichtet Corinna Schmidt, Ausbilderin der Chemielaboranten. „Das Unterrichtsmaterial haben wir digital aufbereitet, teilweise auch neu entwickelt. Wir mussten an einigen Stellen improvisieren, aber diese Phase hat uns gelehrt, mit den digitalen Möglichkeiten, die es im Konzern gibt, noch besser umzugehen.“ Trotzdem ist sie froh, ihre Schützlinge nun auch wieder an ihrem angestammten Platz ausbilden zu können. Das ist mit einer Abstandsregelung und Mund-Nasen-Schutz möglich. Derzeit sind während des Praxisunterrichts nur 16 von 32 Plätzen im Ausbildungslabor besetzt, um ausreichend Abstand halten zu können. Die theoretischen Lerninhalte werden weiterhin per Homeschooling vermittelt.
„Ich bin beeindruckt, was die Ausbilder gemeinsam mit den Azubis und Berufsschulen auf die Beine gestellt haben – und vor allem auch, wie diszipliniert alle Auszubildenden diesen Weg mitgegangen sind. Die Werkzeuge zum digitalen Lernen haben wir schon länger in der Hand, nun haben wir auch ihre Praxistauglichkeit unter verschärften Bedingungen unter Beweis gestellt“, resümiert Theo Fecher, Leiter der naturwissenschaftlich-technischen Ausbildung in Hanau.
Sukzessive werden nun immer mehr Auszubildende – zumindest für die praktischen Lerninhalte – an den Standort zurückkehren. Was dabei im Rahmen des Möglichen liegt, wurde vorab in einer Gefährdungsanalyse definiert. Obwohl Auszubildende und Ausbilder die vergangenen Wochen dank fortschreitender Digitalisierung gut gemeistert haben, freuen sie sich auf das gute alte analoge Lernen.
Informationen zum Konzern
Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Mehr als 32.000 Mitarbeitern verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.