Evonik wächst im ersten Halbjahr kräftig und bestätigt den Ausblick für das bereinigte EBITDA im Jahr 2022
- Plus von 12 Prozent beim bereinigten EBITDA in Q2
- Höhere Rohstoff-, Logistik- und Energiekosten durch Preiserhöhungen ausgeglichen
- Ausblick 2022: Bereinigtes EBITDA von 2,5 bis 2,6 Milliarden € bestätigt - Ergebnis am oberen Ende der Spanne gut erreichbar
Essen. Evonik hat im zweiten Quartal erneut ein starkes Ergebnis erwirtschaftet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal trotz leicht rückläufiger Mengen aufgrund höherer Verkaufspreise und positiver Währungseffekte um 31 Prozent auf 4.772 Millionen €. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) legte um 12 Prozent auf 728 Millionen € zu.
„Wir hatten ein starkes erstes Halbjahr und haben die bestehenden Herausforderungen erneut erfolgreich gemeistert“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstands. „Angesichts der wachsenden Unsicherheiten insbesondere auf der Energieseite gehen wir davon aus, dass uns diese Herausforderungen erhalten bleiben und in der zweiten Jahreshälfte möglicherweise sogar noch zunehmen.“
Zur Verringerung der Risiken hat Evonik ein Maßnahmenpaket aufgesetzt, um seinen Erdgasverbrauch an den größeren Standorten zu substituieren. So soll zum Beispiel am größten Standort in Marl Erdgas durch den Umstieg auf LPG-Flüssiggas (Liquefied Petroleum Gas) und den verlängerten Betrieb des dortigen Kohlekraftwerks vollständig ersetzt werden. „Wir haben an unseren europäischen Standorten ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergriffen, um unsere Energieversorgung zu sichern und die Energieeinsparziele der EU und Deutschlands zu unterstützen“, sagt Kullmann.
Der Krieg in der Ukraine und Lockdown-Maßnahmen in China zum Schutz vor Covid-Infektionen haben weiterhin Auswirkungen auf die Wertschöpfungsketten. Evonik bereitet spezifische alternative Logistiklösungen vor, um den Produktionsbetrieb und die Belieferung der Kunden sicherzustellen.
„Auf der Grundlage unseres starken ersten Halbjahres und selbst unter der Annahme einer allmählichen konjunkturellen Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte bestätigen wir nicht nur unseren Ausblick für das bereinigte EBITDA - wir halten sogar das obere Ende der Spanne bei 2,6 Milliarden € für gut erreichbar“, sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Wir werden uns jetzt verstärkt auf das Management unseres Nettoumlaufvermögens fokussieren. Dies sollte den Free Cashflow für den Rest dieses Jahres und das kommende Jahr unterstützen.“
Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr mit -106 Millionen € unter dem starken Vorjahreswert. Dies ist auf einen Aufbau des Nettoumlaufvermögens um mehr als 900 Millionen € zurückzuführen, der durch gestiegene Rohstoffpreise und höhere Lagerbestände verursacht wurde. Infolgedessen hat Evonik den Ausblick für die FCF-Conversion-Rate von 40 auf 30 Prozent gesenkt.
Die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr liegen nun zwischen 17 und 18 Milliarden €. Dieser Anstieg von der bisherigen Ausblickspanne zwischen 15,5 und 16,5 Milliarden € ist hauptsächlich auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die die höheren variablen Kosten ausgleichen.
Entwicklung in den Divisionen
Specialty Additives: In der Division Specialty Additives stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 1.116 Millionen €. Dies ist auf gestiegene Preise zum Ausgleich der höheren variablen Kosten zurückzuführen. Sowohl mit Produkten für die Bau- und Beschichtungsindustrie als auch für erneuerbare Energien konnten höhere Umsätze erzielt werden. Auch die Additive für Polyurethan-Schaumstoffe sowie für Farben und Lacke profitierten von Preiserhöhungen. Der Umsatz mit Additiven für den Automobilsektor stieg aufgrund leicht höherer Mengen und verbesserter Preise. Das bereinigte EBITDA der Division stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 263 Millionen €.
Nutrition & Care: Der Umsatz der Division Nutrition & Care stieg im zweiten Quartal um 23 Prozent auf 1.027 Millionen €. Das Geschäft mit essenziellen Aminosäuren erzielte trotz eines geringeren Absatzes in China ein deutliches Umsatzwachstum. Auch die Umsätze mit Produkten im Bereich Gesundheit und Pflege wuchsen. Erfreulich entwickelte sich das Geschäft mit Drug-Delivery-Systemen und Wirkstoffen für kosmetische Anwendungen. Das bereinigte EBITDA stieg aufgrund geringerer Absatzmengen um 1 Prozent auf 185 Millionen €.
Smart Materials: In der Division Smart Materials wuchs der Umsatz im zweiten Quartal um 27 Prozent auf 1.237 Millionen €, was auf leicht höhere Verkaufsmengen, deutlich höhere Preise und positive Währungseffekte zurückzuführen ist. Anorganische Produkte verzeichneten aufgrund der gestiegenen Nachfrage einen höheren Umsatz. Die gestiegenen Kosten konnten durch Preiserhöhungen effektiv ausgeglichen werden. Der Umsatz mit Polymeren lag über dem des Vorjahres, bei stabilen Absatzmengen und verbesserten Verkaufspreisen. Das bereinigte EBITDA stieg aufgrund von Preiserhöhungen um 13 Prozent auf 198 Millionen €.
Performance Materials: Die Division verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg von 47 Prozent auf 1.043 Millionen €. Höhere Preise und positive Währungseffekte trugen trotz geringerer Absatzmengen dazu bei. Sowohl die C4-Produkte als auch das Geschäft mit Superabsorbern verzeichneten einen deutlichen Umsatzanstieg. Das bereinigte EBITDA legte aufgrund höherer Naphthapreise und verbesserter Produktmargen um 65 Prozent auf 163 Millionen € zu.
Informationen zum Konzern
Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 15 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,38 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 33.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.
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